Medizinische Handschuhe
Medizinische Handschuhe bzw. Einmal- oder Einweghandschuhe sind, neben der Händedesinfektion, eines der wichtigsten Mittel, um die Krankenhaushygiene zu erhalten. Medizinische Handschuhe sollen dazu beitragen, Patienten und das medizinische Personal vor Infektionen zu schützen. Aber auch im Pflegebereich, in wissenschaftlichen Labors, in der Lebensmittelindustrie bzw. im Lebensmittelverkauf und beim Friseur (für das Färben der Haare) gehören Einmalhandschuhe zum Alltag.
Was genau sind Einmalhandschuhe?
Wie der Name schon suggeriert, werden Einweghandschuhe nur einmal getragen und dann entsorgt. Einweghandschuhe bestehen in der Regel entweder aus Latex, Nitril, Vinyl oder Polyethylen. Latexhandschuhe sind beständig gegen Säuren und Laugen, jedoch weisen sie eine Durchlässigkeit für Öle und einige Lösungsmittel auf. Außerdem löst Latex häufig Allergien aus. Deutlich robuster gegen viele Chemikalien und Öle sind dagegen Nitrilhandschuhe, für Lösungsmittel (wie Aceton) bilden sie jedoch auch keinen Schutz. Vinylhandschuhe gelten als mechanisch nur wenig beständig, außerdem sollen sie potentiell gesundheitsschädigende Weichmacher enthalten.
Medizinische Handschuhe unterteilt man in sterile Handschuhe und unsterile Handschuhe. Sterile Handschuhe tragen Ärzte und OP-Schwestern bei invasiven Eingriffen. Sie sollen den Patienten vor Infektionen schützen. Man nennt sie auch Operationshandschuhe. Um die Sterilität zu gewährleisten sind sie einzeln verpackt. Unsterile Handschuhe werden meist in Packen zu 50 oder 100 Stück vertrieben. Sie werden vor allem bei Untersuchungen von Patienten und bei der Patientenpflege getragen. Sie verhindern, dass Hauterkrankungen an der Haut des medizinischen Personals übertragen werden. Außerdem schützen die Handschuhe gleichzeitig vor infektiösem Material und Gefahrenstoffen. Generell gilt: Das Tragen von Handschuhen wird bei Kontakt mit jeglichen Körperflüssigkeiten oder kontaminierten Gegenständen ausdrücklich empfohlen. Nach jedem Patientenkontakt sollte man die Handschuhe ausziehen, entsorgen und neue Handschuhe überstreifen. Auch während der Versorgung eines Patienten kann ein Handschuhwechsel erforderlich sein – beispielsweise zwischen dem Wechsel des Urinbeutels und dem Verbandwechsel.
Einweghandschuhe gibt es in verschiedenen Größen – in XS, S, M, L und XL. Bei unsterilen Handschuhen wird in der Regel nicht zwischen links und rechts unterschieden. Bei sterilen OP-Handschuhen jedoch schon. Sie sind zumeist anatomisch passgenau geformt.
Ein weiteres wichtiges Merkmal von Einmalhandschuhen ist die Tatsache, ob sie gepudert oder ungepudert sind. Gepuderte Handschuhe können auch mit schwitzenden oder nassen Händen problemlos übergestreift werden. Dieses Puder, in der Kombination mit schwitzenden Händen, kann jedoch Hauterkrankungen, wie Neurodermitis, auslösen. Deshalb werden gepuderte Handschuhe im Krankenhaus- und Pflegebetrieb heute nicht mehr verwendet. Einmalhandschuhe mit synthetischer Innenbeschichtung erleichtern aber, ähnlich wie gepuderte Handschuhe, das Anziehen und kommen deshalb heute vermehrt zum Einsatz.
Was ist beim Tragen von medizinischen Handschuhen zu beachten?
Bei der Nutzung von medizinischen Handschuhen, sollte man auf das Tragen von Schmuck (Ring, Uhr, Armband) und künstlichen Fingernägeln verzichten. Das könnte zu Rissen in den Einweghandschuhen führen, durch die wiederum gefährliche Keime ein- bzw. austreten könnten. Auch bei Operationen kann es zu Perforationen von Einmalhandschuhen kommen (Perforationen durch eine Hohlnadel, durch Schnitte, durch Nadeln oder durch Materialfehler). Deshalb wird empfohlen, zwei Paar Handschuhe übereinander zu tragen. Die doppelte Schutzschicht bietet sowohl für den Mediziner als auch den Patienten einen doppelten Schutz.
Wo gibt es Einweghandschuhe?
Einmalhandschuhe sind in jeder Apotheke erhältlich. Immer mehr Krankenhäuser, Praxen, und Pflegeheime gehen aber dazu über, ihren Bedarf an medizinischen Handschuhen im Internet zu bestellen. Spezielle Online-Shops bzw. Versandapotheken bieten eine große Auswahl an Einmalhandschuhen an, die häufig günstiger sind, als in der herkömmlichen Apotheke.
